Speditionsunternehmen in Eigenverwaltung restrukturiert

Im Gerichtstermin am 27. Juni 2014 konnte ein weiterer Erfolg in der Sanierung der GLK GmbH Gaida Logistik Kompetenz erzielt werden. In der Abstimmung über den vorgestellten Insolvenzplan haben die Gläubiger mehrheitlich zugestimmt, die insolvente Firma GLK wird in der bestehenden Rechtsform aus der Insolvenz entlassen.

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Sanierung in Eigenverwaltung

Die Firma GLK GmbH befand sich im Dezember 2013 in einer schwierigen Unternehmenssituation, der überdimensionierte eigene Fuhrpark konnte nicht kostendeckend bewirtschaftet werden, es drohte Zahlungsunfähigkeit. In einem Beratungsgespräch mit den Sanierungsexperten der Quest Consulting AG wurden mögliche Wege aus der Krise besprochen. Als Lösungsansatz zur Bewältigung der Krise entschied sich die Geschäftsleitung für ein Insolvenzplanverfahren nach § 270 a InsO. Ein Vorteil des Insolvenzplanverfahrens ist die erhebliche Beschleunigung der Restrukturierung. Weitere Vorteile sind der Erhalt der Handlungsfähigkeit in den Händen der Geschäftsführung sowie die Möglichkeit den Gläubigern eine höhere Quote als Ausgleich anbieten zu können.

Mit dem Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen ( ESUG ) wurde von Gesetzgeberseite im Frühjahr 2012 eine entsprechende Grundlage geschaffen, um pleitebedrohte Unternehmen, welche im Kern noch sanierungsfähig sind, zu retten. Die möglichen Mittel zur Rettung sind die Eigenverwaltung und der Insolvenzplan. Im Gesetz geregelt ist dies in den §§ 270 a, b ff. InsO.

Wichtige Voraussetzungen für ein Gelingen ist, dass das Unternehmen trotz Insolvenzanmeldung weiterhin Aufträge von den Kunden erhält. Dann besteht die Möglichkeit, über den laufenden Geschäftsbetrieb bei fehlenden Personalkosten, diese werden von der Agentur für Arbeit für 3 Monate übernommen, finanzielle Überschüsse zu erwirtschaften. Ein Vorteil der Sanierung in der Insolvenz ist die Option, Vertragsverhältnisse mittels außerordentlichem Kündigungsrecht im eröffneten Verfahren kurzfristig zu lösen. Im Fall der GLK wurde der unrentable eigene Fuhrpark kurzfristig deutlich reduziert.

In der kritischen Phase der Insolvenz wurde die Geschäftsleitung eng von den Sanierungsexperten der Quest Consulting AG begleitet, es wurde ein Sanierungskonzept entwickelt und umgesetzt sowie ein Insolvenzplan erarbeitet. Mittels wöchentlich überarbeiteter Liquiditätsvorschau wird sichergestellt, dass alle beauftragten Leistungen und Verpflichtungen in der Fortführung erfüllt werden können. Insolvenzrechtlich wird das Verfahren vom Sachwalter überwacht. Er prüft die Ansprüche der Gläubiger und stellt diese fest. Er stellt durch seine Überwachungsfunktion sicher, dass keine Gläubiger benachteiligt werden.

Mit Beendigung des Verfahrens wurde folgendes erreicht:

  • Unternehmen saniert, ein bedeutender Teil der Arbeitsplätze erhalten
  • Kosten für die Sanierung in Eigenverwaltung (Sachwaltung und Insolvenzberatung) niedriger als die Kosten in einem Regelverfahren mit Insolvenzverwaltung
  • Gläubiger erhalten im September 2014 eine Quotenzahlung von 10 % und damit deutlich mehr als vergleichbar in einem Regelverfahren und dies auch sehr zeitnah
  • Unternehmer bekommt eine zweite Chance aus seinen Fehlern zu lernen
Helmut Haberl
Helmut Haberl
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Sebastian Maier
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